Gutbai Lotu in Munduku
Gestern waren wir schon wieder gemeinsam in der Luft. An Bord noch vier Schweizer. Ruedi und Judith, Missionare der EBC, die seit 4 Jahren hier im Sepik waren und deren beide Nichten, die am Morgen erst in Wewak gelandet sind. Durch die Aschewolke über Europa hatte sich ihre Anreise etwas verschoben. An Ostern war das offizielle Hand over – Take over der EBC für den Sepik. Nun wollten sich Ruedi und Judith noch persönlich in Munduku von der Gemeinde verabschieden. Im Juni fliegen sie zurück in die Schweiz. Am Morgen schüttete es aus Eimern! Optimistisch und routiniert frühstückten wir und Mathias war 7 Uhr auf dem Weg zum Flugplatz. Draußen war es noch recht dunkel, von der Sonne war noch nichts zu sehen. Ich blieb dann doch noch daheim. Gegen acht Uhr kam der Funkspruch, dass Richtung Munduku und auch in Munduku selbst, das Wetter gut aussieht. Also gut. Auf zum Flugplatz. Und tatsächlich, es gab dieses Loch hinein in die Sepikebene, wenngleich über dem Meer noch alles grau und dicht war. In Munduku wartete schon das ganze Dorf an der Landebahn. Ein immer wieder schöner Anblick! Es dauerte auch nicht lang, da ertönte schon die Garamut, die Kirchenglocke bzw. Kirchentrommel im Busch. Ruedi ermutigte die Gemeinde, mutig im Glauben voran zu gehen und Verantwortung zu übernehmen, sich einzubringen, füreinander und für die Gebäude der Gemeinde zu sorgen. Als kleine Erinnerung gab es Geschenke für die beiden, sogar auch für deren Besucherinnen aus der Schweiz. Auch wir wurden bedacht. Dabei betonte der Bruder noch einmal die Wichtigkeit des Flugdienstes. Nach Munduku führt keine Straße. Das Kanu und eine stundenlange Fahrt auf diversen Flüssen führt irgendwann an eine Straße … Nach dem Gottesdienst gab es noch ein gemeinsames Mittagessen. Typisch Busch: Kochbananen, Kartoffeln, Kürbis, Kumu, Mais und aus besonderem Anlass Reis und Hühnchen. Kulau als Erfrischungsgetränk. Eine Schweizerin fand auf ihrem Teller auch eine Extra-Portion Protein: eine dicke fette Made …
Während des Essens wurde es immer dunkler. Ein Gewitter zog über Munduku. Spannend, spannend. Kommen wir alle wohl zurück nach Wewak? Mathias funkte wiederholt nach Wewak und Ambunti, um Wetterinformationen einzuholen. Irgendwann starteten wir im Regen, Mathias, ich und die Schweizer Frauen. Aufgrund von seinen Beschränkungen musste Mathias zweimal aus Munduku rausfliegen, um uns alle wieder nach Wewak zu chauffieren. Kurz vor Wewak wurden die Wolken immer dichter. Wir flogen bereits in 600 Fuß über Grund. Aber der Weg über die Hügelkette kurz vor Wewak war dicht. Was tun? Ausweichen nach Ambunti. Nachtanken. Im Anflug nach Ambunti hörten wir eine Twin Otter im Funk, die den Anflug auf Wewak geschafft hatte – in 5000 Fuß Höhe und dann durch ein Loch hinunter zur Landebahn. Dieser Hinweis änderte Mathias´ Pläne, nun doch nicht nach Munduku zu fliegen und die anderen 3 Passagiere zu holen, sondern noch einmal den Landeanflug auf Wewak zu probieren. Gesagt, getan! Gestartet, geflogen, gelandet. Im Flug schon die Base informiert, wie viel Sprit nachgetankt werden musste und dass der Turn around so schnell wie mäglich gehen muss. Richtung Munduku hing jedoch noch immer eine große graue Wolke. Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten. Wenn alles klappt, landet Mathias eine halbe Stunde vor last light wieder in Wewak. Und tatsächlich. Die Regenwolke hatte sich ausgeregnet und Mathias konnte direkt hin und her fliegen. Im Dunkeln fuhren wir dann zum Compound zurück.
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