Wie ein Fass ohne Boden, so groß ist die Nachfrage
Tumolbil – Zu den Dörfern auf der anderen Seite
Im Anflug auf Tumolbil haben die Piloten keine andere Wahl, als kurzzeitig über die Landesgrenze zu fliegen um mit dem Flugzeug in das enge Tal hinunter zu sinken und das Flugzeug auf die Mittellinie auszurichten. Ein spektakulärer Anflug auf die 475m lange und 11% steile Graspiste. Das halbe Dorf säumt die Landebahn.
Der Pastor, einer unserer Passagiere aus Tabubil, erzählt, dass er oft mit einer Gruppe über den Berg nach Indonesien läuft, auf die sogenannte andere Seite. Ein Marsch von zwei bis drei Tagen. Im Gepäck Tok Pisin Bibeln, die er von den MAF Piloten kauft. Die Nachfrage auf der anderen Seite ist groß. Auch dort, zumindest im Grenzgebiet zu Papua-Neuguinea, verstehen die Menschen Tok Pisin, die Verkehrssprache Papua-Neuguineas.
Welche Auswirkungen hat Gottes Wort, die Bibel, auf das Leben miteinander, will ich von ihm wissen.
„Ja, das Leben im Dorf funktioniert mal besser, mal schlechter. Aber auf der anderen Seite nehmen die Leute Gottes Wort viel ernster. Da sind sie uns etwas voraus. Ich habe den Eindruck, deren Miteinander funktioniert wesentlich besser als bei uns. Dennoch, Gottes Wort zeigt auch bei uns Veränderung im Dorf, hat Auswirkungen im Familienleben, von den Kindern bis hin zu den Alten. Es gehört zu unserm Leben dazu wie das Essen.“
Es waren wohl Baptisten-Missionare, die Gottes frohe Botschaft nach Tumolbil gebracht haben und die in den 1970-er Jahren den Landestreifen gebaut haben.
Tausende Bibeln für den Busch!
Unsere MAF Flugzeuge haben oft eine kleine Werkzeugkiste mit an Bord. Jedoch sind dort weder Schraubendreher, Hammer noch sonstige Werkzeuge für kleinere Reparaturen am Flugzeug verstaut, sondern Bibeln in Tok Pisin sowie in Englisch, außerdem handliche Bibelwörterbücher und Konkordanzen sowie solarbetriebene Hörbibeln. Das MAF Flugzeug mit seinem Bibel-Koffer wird sozusagen zum Christlicher Buchladen im Busch.
Die Bibeln und andere Ressourcen werden dank Spenden von Übersee von MAF Technology Services (in Papua-Neuguinea als CRMF, Christian Radio Mission Fellowship, bekannt) zu drastisch reduzierten Preisen zur Verfügung gestellt, sodass sie für die Buschbewohner erschwinglich sind. Zuweilen verkaufen die Piloten auch Lesebrillen, um vor allem älteren Menschen das Lesen der Bibel zu erleichtern.
MAF Flugzeuge landen in Papua-Neuguinea auf ca. 250 verschiedenen Landeplätzen auf der Hauptinsel, in Dörfern, die fast ausschließlich nur mit dem Flugzeug erreichbar sind. 2016 haben unsere Piloten dort mehr als 5000 Buk Baibels (Bibel in Tok Pisin), über 1000 englische Bibeln und knapp 900 Hörbibeln verkauft sowie knapp 300 andere christliche Handbücher.
Sumwari – Rafting für Bibeln
Gerhard und Brigitte Stamm sind Missionare der Liebenzeller Mission und schon über 25 Jahre in Papua-Neuguinea unterwegs Gemeinden zu ermutigen und Kirchenmitarbeiter zu schulen. Gemeinsam mit ihrem deutschen Kollegen Johannes Wälde und zwei einheimischen Mitarbeitern flogen sie mit unserem MAF Flugzeug nach Sumwari in der East Sepik Provinz, um dort eine Art Kurz-Bibel-Schule zu halten. Die Leute kamen aus den umliegenden Gebieten, waren oft stunden- oder auch tagelang zu Fuß unterwegs. Familien aus dem Bergdorf Domoli bauten sich gar ein Floß, um Sumwari über den schnell fließenden und nicht ungefährlichen Fluß zu erreichen, um an dem Kurs teilzunehmen.
Gerhard verkaufte alle seine Audio-Bibeln und nahm weitere Bestellungen entgegen. In Sumwari unterrichteten Gerhard und Hannes 23 einstündige Lektionen mit den wesentlichen Themen der Bibel, von der Schöpfung bis zur Offenbarung. Gegen Ende des Kurses haben mehrere Leute, junge und alte, ihr Leben neu dem Herrn Jesus übergeben.
Tekin – Hunger nach Gottes Wort
„Hier sind 400 Kina. Bitte könnt ihr mir baldmöglichst noch eine Kiste Bibeln bringen“, sagt Glenda Giles, eine neuseeländische Lehrerin, noch ganz außer Atem, als sie die MAF Piloten am Flugplatz in Tekin begrüßt.
Wer kauft all diese Bibeln, will ich wissen. „Leute aus dem Dorf, Lehrer und Schüler, die sie dann mit in ihre Dörfer nehmen und dort ihren Pastoren oder Familienmitgliedern weitergeben. Zurzeit herrscht ein richtiger Hunger nach Gottes Wort, nicht nur in der Schule, auch durch alle Kirchen hindurch. Die Buk Baibel ist ein richtiger Bestseller, da sie in einer Sprache geschrieben ist, die die Menschen hier verstehen und 10 Kina sind einfach unschlagbar günstig. Die Leute versammeln sich und lesen in der Bibel oder hören die Geschichten von der Hörbibel.“
Welche Veränderungen zeigen sich in der Schule? „Wenn sich ein Schüler mit einem schlechten Charakter dem Wort Gottes öffnet und sein Leben Jesus anvertraut, merkt man das sehr deutlich. Wir haben eine große Gebetsbewegung hier. Wir müssen die Schüler abends dazu ermahnen, ins Bett zu gehen und nicht die ganze Nacht zu beten.“
„Heute haben wir die Schüler ins lange Wochenende entlassen“, erzählt Glenda weiter, „sie laufen heim in die Nachbartäler, nach Bak, Bimin, Gawa, Oksapmin. Nach Schulschluss kamen sie mit 10 Kina Scheinen, wollten Bibeln, Konkordanzen und kleine Kommentare kaufen. Ihre Gesichter strahlten nur so vor Freude, weil sie nun mit zwei bis drei Bibeln heimgehen und sie dort weitergeben können.
Ein Mädchen bezahlte die 10 Kina mit einer Plastiktüte voller 10 und 20 Toea Münzen. Sie kaufte eine Bibel für ihre Mutter. Ich denke mal, dass ihre Mutter Gemüse auf dem lokalen Markt verkauft und all die Münzen davon gespart hat.“
Es ist nicht nur Glenda, die die Bibeln in Tekin verkauft, „all die anderen Lehrer tun es ebenso. Weil wenn ich im Unterricht bin, kommen ab und an auch Leute aus dem Dorf ins Lehrerzimmer und fragen nach Bibeln.“
Buk Baibel – Eine Kette von Bibel-Trägern
Was mit MAF Technology Services und Spendern aus Übersee beginnt, die jährlich mehrere tausend Bibeln und andere Ressourcen zur Verfügung stellen, setzt sich fort mit den MAF Piloten, die ihre Bodenzeiten nutzen, Bibeln zu verkaufen. In den abgelegenen Buschdörfern öffnen sie dann ihren Bibel-Koffer um Gottes Wort unters Volk zu bringen, dort, wo es weder einen Christlichen Buchladen gibt noch wo man sich online christliche Ressourcen frei Haus bestellen kann. Andere Missionare sind ebenso Glieder dieser Bibel-Transport-Kette, wenn sie sich aufmachen zu Schulungen und Gemeindebesuchen in die Dörfer im dichten Dschungel von Papua-Neuguinea. Und dann sind es die Leute in den Dorfgemeinschaften selbst, Pastoren genauso wie junge Schüler, die Gottes Auftrag beherzt folgen und Bibeln erwerben um sie dann über steile und unwegsame Pfade, durch Flüsse und über Berge zu tragen um andere Menschen damit zu segnen. Wie beeindruckend!
Zurück in Tekin – Geschichten nach dem langen Wochenende
Nach dem langen Wochenende bat Glenda diejenigen Schüler, die Buk Baibels über das Wochenende nach Hause genommen hatten, einen kurzen Bericht zu schreiben und über die Bibeln zu erzählen, die sie gekauft und an andere weitergegeben haben.
Frunai wohnt einen kompletten Tagesmarsch von der Schule entfernt. Sein Dorf liegt in einem Tal, das, getrennt durch einen hohen Bergzug, parallel zum Tekin-Tal verläuft. Der Bildungsweg in Papua-Neuguinea verläuft selten geradlinig. Frunai ist ungefähr 22 Jahre alt; er konnte mit der Grundschule erst beginnen, als er groß genug war um zur nächsten Schule nach Mitikanap zu laufen:
„Mein Onkel hat mir Geld gegeben, um eine Bibel für ihn zu kaufen. Er weiß, dass die Bibel ihm zeigen wird, wie er sein Leben gestalten soll.“
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Taks ist ein Student aus dem Dorf Margate in der Nähe von der Tekin Landebahn:
„Meine Mutter hat mir Geld gegeben um eine Bibel von dir zu kaufen. Zuerst hörte sie, dass du eine Bibel verkaufst, die leicht zu lesen und zu verstehen ist. Die Bibel, die ich von dir gekauft habe, war meiner Mama sehr hilfreich. Sie war sehr froh und jetzt versucht sie meinen Vater zu überzeugen, dass er auch eine für sich kauft. Meine Mutter erklärte anderen Leuten im Dorf, dass diese Bibel leicht zu lesen und zu verstehen ist, aber einige Leute können weder lesen noch schreiben. Sie wurden herausgefordert. Deshalb wollen sie jetzt Alphabetisierungsklasse starten.“
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Potex vom Dorf Angita, in der Nähe der Landebahn in Bak:
„Ich kaufte eine Bibel für meinen Bruder, damit er die Bibel lesen würde und Buße tun kann von den schlechten Dingen, die er tut, wie Rauchen, Fluchen, Stehlen und Kämpfen und stattdessen um Gottes Gnade zu bitten. Er ist ein halber Christ, aber er hat ein Herz, das bereit ist, die Bibel zu lesen. Ich habe ihm eine Bibel gegeben, weil die Bibel das Leben ist und sie als einzige in der Lage ist das Leben von Menschen zu verändern. Sie berichtet uns von Gottes Barmherzigkeit.
Best Investment Before Life Ends – BIBLE“
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Keniel Dakgop vom Divanap Dorf nahe Tekin
„Die Bibel, die ich gekauft habe, war für meine Schwester. Sie interessiert sich, weil sie in Tok Pisin geschrieben ist, und sie sie somit leichter lesen und verstehen kann. Ein anderer Grund, warum sie die Bibel wollte, ist, weil sie anderen das Wort Gottes nahe bringen und predigen möchte. Das Wichtigste an der Bibel ist, dass sie spirituelle Nahrung ist, die uns helfen wird reife Christen zu werden und sie zeigt uns den Weg zum ewigen Leben auf.“
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Charlotty Senhan vom Dorf Gaua, wo es ebenfalls eine Landebahn gibt
„Ich kaufte die Buk Baibel und gab sie meiner Tante. Sie braucht es wirklich, weil es das inspirierte Wort Gottes enthält. Und es steht auch in Tok Pisin geschrieben, das sie ohne Zweifel leicht lesen, verstehen und interpretieren kann, wenn sie predigt oder wenn andere das Wort Gottes predigen.“
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Ghoton, vom Dorf Trangap, in der Nähe von Oksapmin
„Das ist meine Geschichte. Ich kaufte die Bibel und gab sie meiner Tante, die weder Sonntag noch Samstag in den Gottesdienst geht. Das Zeugnis des Wortes Gottes ist, sich für die baldige Rückkehr von Jesus Christus bereit zu machen, wie es in Matthäus Kapitel 24 heißt, und ihr zu sagen, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist. Sobald sie die Bibel hatte, verstand sie deren Bedeutung und kommt nun auch regelmäßig in den Gottesdienst. Vielen Dank für die Bibeln. Sie helfen uns, das Wort Gottes zu ländlichen Orten wie Oksapmin zu bringen und um unserem Erlöser zu treffen, wenn er als König der Könige zurückkehrt.“
Es sind nicht nur die Schüler, die die Bibeln über Glendas Bibelbestellungen kaufen. Hier ist ein Zeugnis von Herrn Alien, dem Direktor der Oksapmin High School, der mit seinem Sohn Giles einige Bibeln auf seinem Motorrad in sein Dorf brachte. Auf dem Gepäckträger des Motorrads spannte er einen Rucksack voller Bibeln für Jugendliche, die sich vor kurzem zu Christus bekannt haben und jetzt ein verändertes Leben leben.
„Pastor Benard Nohsarin kaufte sechs Bibeln durch mich und gab sie de Jugendlichen, die gerade jetzt Gott um Gnade gebeten hatten und ihr Leben Gott völlig übergeben haben. Der Pfarrer wollte sie ermutigen, den veränderten Lebensstil zu stärken. Ich kaufte zehn weitere Bibeln und gab sie noch anderen Jugendlichen, als dem Pfarrer die Bibeln ausgingen und andere hungrig waren nach Gottes Wort. Diese Jugendlichen brauchen spirituelle Unterstützung und wir ermutigen sie, nach den Prinzipien der Bibel in ihrem täglichen Lebens zu handeln. Diese Jugendlichen waren drogenabhängig, aber jetzt haben sie sich völlig verändert, weil sie Gott um Gnade gebeten haben und er sie verändert hat.“
Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt,
sondern die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt,
wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort,
das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will,
und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.
Jesaja 55,10-11 (Einheitsübersetzung)
Was für ein großes Versprechen des Autors der Buk Baibel!
Bitte betet mit uns, dass diejenigen, die „säen und essen“, diejenigen, die die Bibeln über Berge und durch Täler tragen, sowie diejenigen, die sie empfangen, die Lebens verändernden Macht unseres himmlischen Vaters erleben werden.
Schöner Bericht! Danke.
Lupo