Aus Frust wird Freude
Am Ende dieses speziellen Freitags Ende März war die Telefomin Twin Otter Crew, Kapitän Mathias Glass und First Officer Ryan Cole, ziemlich frustriert, weil sie ihr Flugprogramm nicht vollständig abarbeiten konnten. Wegen sich verschlechterndem Wetter am Nachmittag verlängerte sich die Flugzeit um von Mt Hagen nach Tari zurückzukehren. So mussten sie einen Flug nach Tekin stornieren, der Lebensmittel geliefert und 8 Passagiere abgeholt hätte, einige von ihnen Community Health Worker Studenten, die darauf warteten, nach ihrem Praktikum im Tekin Health Center wieder zur Schule nach Telefomin zurückzukehren. Die Piloten flogen in direkter Route nach Telefomin. Auf dem Weg zu ihrer Heimatbasis erhielten sie einen Funkspruch von der Telefomin Basis, der sie über einen angeforderten medizinischen Evakuierungsflug (Medevac) von Yapsie nach Tabubil informierte. Unglücklicherweise machte das Wetter weiter dicht und die Navigation zwischen den Wolken und Bergen erhöhte wieder die normale Flugzeit. Schließlich fanden sie ein kleines Loch in den Wolken, um in das Telefomintal hinabzusteigen und zu landen. Dies bedeutete jedoch, dass nicht mehr genug Zeit und Tageslicht blieb, um die Medevac von Yapsie nach Tabubil fliegen zu können und schließlich zu Telefomin zurückzukehren. Eine Frau, Ester, hatte früher an diesem Morgen ein Kind geboren. Leider ist das Baby sofort gestorben, während die Mutter viel Blut verlor und die Plazenta noch nicht ausgeschieden hatte – eine Situation viel zu komplex für die Dorfgesundheitsmitarbeiter der kleinen Krankenstation in Yapsie.
Es war noch mehr frustrierend, als die Piloten am Abendessenstisch saßen, und in ihrem Tischgebet auch für die Frau beteten, dass sie die Nacht überleben würde, als sie sahen, dass das Wetter wieder aufgeklart hatte und alle umliegenden Bergkämme frei von Wolken waren als sich die Sonne mit einem atemberaubenden Himmel an diesem Tag verabschiedete.
Als die Piloten das Flugzeug am nächsten Morgen für den Flug nach Yapsie vorbereiteten um Ester ins Krankenhaus nach Tabubil zu fliegen, stellte sich heraus, dass über Nacht eine andere Frau, Osa, im Krankenhaus in Telefomin Komplikationen während der Geburt entwickelte (Verschlusspräsentation/Steißgeburt) und ebenfalls nach Tabubil zur Notfalloperationen überwiesen wurde. Eine weitere junge Frau, Kolina, hatte undefinierte starke Schmerzen im Unterleib. Der Verwaltungsangestellte des Distrikt-Gesundheitsamtes für Telefomin, der den Medevac Charter für Ester angeordnet und bezahlt hatte, buchte nun auch Osa und Kolina auf den Flug.
Während der MAF Agent in Yapsie um 7:30 Uhr via HF-Radio den Wetterbericht durchgab, teilte auch er mit, dass ein zweiter Patient, Lucy, vermutlich mit TB diagnostiziert, nach Tabubil für weitere Untersuchungen geflogen werden sollte.
Ein einzelner Medevac am Abend zuvor entwickelte sich über Nacht zu vier am nächsten Morgen.
Ist es nicht erstaunlich, dass trotz aller Frustration für beide Piloten und die Mitarbeiter der MAF Telefomin und Tabubil Basis, dass sie den Medevac am Freitag Nachmittag nicht fliegen konnten, Gott die ganze Zeit wusste, dass 15 Stunden später mehr Menschen geholfen und das Flugzeug effizienter ausgelastet werden würde, ohne die Gesundheit der ersten Medevac Patientin zu riskieren!
In eigener Sache…
Im März mussten wir für mehrere Wochen nach Telefomin umziehen. Mathias wurde dort als Twin Otter Kapitän gebraucht, da der dort wohnhafte Pilot wegen einem medizinischen Notfall in der Familie nach Australien musste (sein zweijähriger Sohn hatte sich schwer verbrüht…). Da dieser Flug am 1. April ein ungeplanter Notfallflug war, gerade noch ein Platz im Flugzeug frei war, konnte Mandy mitfliegen und diese Geschichte in Worten und Bildern festhalten.
Ihr wisst, dass ich, Mandy, für MAF PNG Berichte aus dem MAF Alltag schreibe, die deutlich machen, welch ein Segen der Flugservice von MAF für die Menschen in den abgelegenen Regionen von PNG ist. Im Original sind diese Berichte auf Englisch. Ihr glaubt gar nicht, dass es mir zuweilen Mühe macht, meine eigenen Texte zurück ins Deutsche zu übersetzen! Entschuldigt bitte, wenn mein Deutsch vielleicht ein wenig holprig ist! 😉
Es gibt nichts schöneres als eine holprige Rückübersetzung über holprige Erfahrungen mit einer faszinierend glatten Story. Ihr seid unersetzbar.
Moin Ihr Zwei,
mit Rückübersetzen kenne ich mich aus ; – ))) Alles gut!
Gruss
Lupo
Wunderbar sind Seine Wege !
Welch Vorrecht, das immer wieder „hautnah“ erleben zu dürfen!
Ich freue mich für Euch – Ihr seid ein tolles Team!
Möge unser Vater Euch weiter segnen und zum Segen setzen!
Herzlichst, Brigitte