Geboren zwischen Himmel und Erde!
Ein ganz besonderer medizinischer Notfallflug
Wir sind in Deutschland, aber in Papua-Neuguinea geht der Betrieb natürlich weiter. Dieser tage erreichte und ein ganz besonderer Einsatzbericht von unserer neuseeländischen Kollegin Glenys Watson. Was ihr passierte, hat Mathias so in seinen 13 Dienstjahren bei MAF noch nicht erlebt… Lest selbst!
Bericht: Glenys Watson
Fotos: Brad Venter
Samstag, 1. Februar 2020 – Kurz nach 10 Uhr, ich saß gerade mit einer Freundin beim Kaffee, erhielt ich einen Anruf von Brad, unserem Flugleiter, mit der Bitte um einen Medevac. Die Medevac-Anfrage kam aus einem Dorf in der Provinz Eastern Highlands, 30 Flugminuten von Goroka entfernt, und war für eine werdende Mutter, die Geburtsschwierigkeiten hatte und bereits seit zwei Tagen in den Wehen lag.
Die Anfrage kam über Christian Radio Mission Fellowship (CRMF), eine Organisation, die nicht nur Funkgeräte in Dörfern wie diesem installiert und wartet, sondern auch das andere Ende des Funkgerätes bedient, um in Notsituationen wie dieser zu helfen.
Um vorbereitet zu sein, hatten wir am Freitag das Flugzeug mit viel Treibstoff betankt, nur für den Fall, dass wir am Wochenende einen Medevac oder eine andere Notfallanfrage erhalten würden. Wir wussten jedoch noch nicht, dass wir es tatsächlich brauchen würden!
Binnen einer Stunde war ich in der Luft. Bei klarem sonnigen Wetter und leichtem Wind war es ein reibungsloser Flug.
Ich kam im Dorf an und die Patientin wartete zusammen mit einer wasmeri (eine Begleitperson, in dem Fall die Schwester der Patientin). Wir lagerten die Patientin um auf die Flugzeugtrage und luden sie ein. Wir hatten noch einen weiteren Passagier, der in die Stadt wollte.
Mit den im Flugzeug gesicherten Passagieren und einem Gebet um Kraft für diese Mutter machte ich mich auf den Weg nach Goroka, wo sie medizinische Hilfe bekommen konnte. Nachdem ich jedoch nur 5 Minuten in der Luft war, hörte ich den deutlichen Schrei eines Babys. Das Baby war im Himmel über der Provinz Eastern Highlands geboren! Wir beschlossen, weiter nach Goroka zu fliegen, wo Mutter und Kind im haus sik (Krankenhaus) untersucht werden konnten.
Brad traf uns bei der Landung in Goroka, und da der Krankenwagen nicht gekommen war, luden wir die Patientin in seinen Geländewagen und fuhren zum haus sik, wo das Personal das neugeborene Baby schnell entgegen nahm, um seine Gesundheit zu überprüfen und der Mutter die Aufmerksamkeit zu geben, die sie brauchte.
Später besuchten Brad und seine Frau Michelle die Mutter und gaben ihr einige wichtige Dinge für ihren Aufenthalt im haus sik.
Ich danke Gott für die sichere Ankunft des Neugeborenen und dafür, dass ich eine kleine Rolle dabei spielen konnte. Ich werde diesen Flug sicherlich nicht vergessen, bei dem ich mit drei Passagieren gestartet und mit vieren gelandet bin!
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