Kreisverkehr und krumme Notenschlüssel
Unsere Flugzeuge fliegen im Durchschnitt bis zu 280km pro Stunde schnell, aber wenn man nur im Kreis fliegen kann, dann kommt man trotzdem nicht vorwärts. Im Februar war die Hauptsaison der Regenzeit. Schon am späten Vormittag bildeten sich Wolkentürme an der Hindenburg-Wall, eine bis zu 2km hohe Bergwand, die das feuchte Flachland vom Hochtal in Telefomin trennt. Wer hier fliegen lernt, braucht sich vor schlechtem Wetter im restlichen Hochland (fast) nicht mehr zu fürchten. Ein junger Pilot sammelt hier seine Erfahrungen um mit schlechtem Wetter umzugehen.
Südlich der Hindenburg-Wall steigen die Flugzeuge mit vielen Kreisen in die Höhe, um dann auf der anderen Seite der Wolken mit vielen Kreisen in das Tal hinabzusinken. Der Direktflug würde nur 5 Minuten dauern, aber mit Steigen und Sinken dauert dieser Flug beinahe 6 mal so lang.
Den “krummen Notenschlüssel” hat Mathias mit einem Kollegen bei einer Landebahneinweisung gezeichnet, bei der das schlechte Wetter einen Weiterflug in ein enges Tal verhinderte. Sie mussten umdrehen und haben das Training an einem anderen Landeplatz fortgesetzt – mit Erfolg…
MAF versucht, Trainingsflüge auch wirtschaftlich zu machen. Die Telefomin Crew brauchte Unterstützung, um den Großauftrag 28.000 imprägnierte Moskitonetze plus Mitarbeiter in verschiedene Dörfer zu fliegen möglichst effizient abzuarbeiten und fragte unsere Hauptbasis in Mt Hagen um einen Hochlandpiloten mit Flugzeug an. Bilanz: 6 „neue“ Caravanlandeplätze für ihn und einer für einen Kollegen.
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