03. Juli 2022

Mehr als nur ein schöner Ausblick

Was für einen schönen Ausblick hat Mathias doch von seinem Arbeitsplatz! Die Landschaft von PNG ist einfach genial. Aber dieses gebirgige Gelände bedeutet, dass die dort lebenden Menschen in Bezug auf grundlegende Infrastruktur und Versorgung stark auf den Flugdienst von MAF angewiesen sind.

An diesem Tag, Ende Juni 2022, startete Mathias mit einer Ladung Fracht und Passagieren von Mt. Hagen nach Simbai, und dann weiter nach Dusin. Während der Bodenzeiten in Simbai und Dusin öffnete Mathias seine Bibelkiste und konnte an beiden Orten ein paar Tok Pisin Bibeln verkaufen. Für Mt Hagen stieg in Simbai ein, und in Dusin zwei Passagiere neu an Bord.

Von Dusin flog er jedoch erst nach Kompiam, um dort fünf weitere Passagiere für Mt. Hagen abzuholen. Alle Plätze waren jetzt besetzt. Das sollte ursprünglich der letzte Flug für Mathias sein an diesem Tag. Er freute sich, den anderen halben Tag im Büro zu verbringen, um einiges an Papierkram nachzuholen und v.a. einige Trainingsberichte der letzten Woche zu schreiben.

Aber nein; in Mt Hagen wartete ein weiteres Flugprogramm auf ihn! Und wettertechnisch war es eigentlich ein wunderschöner Tag mit viel Sonne und blauem Himmel, aber auch viel Wind über den Bergrücken und entsprechend holprig… auch in der Luft und nicht nur auf den Landepisten…

Als er wieder von Mt Hagen abflog, musste er zwei Passagiere nach Yenkisa fliegen. Einer der Passagiere war ein alter Mann, der für seine letzten Tage auf dieser Erde nach Hause zurückkehren wollte. Das Krankenhaus konnte nichts mehr für ihn tun… Das Flugzeug war maximal mit einer vollen Ladung Fracht beladen, hauptsächlich Waren für einen örtlichen Geschäftsmann.

In Yenkisa wartete eine junge Mutter, die gerade entbunden hatte, sich aber nicht wohl fühlte, und das örtliche Gesundheitspersonal bat um eine Verlegung ins Kompiam-Krankenhaus, das bequeme 12 Flugminuten entfernt liegt. Aber in Pyarulama brauchte auch eine andere Mutter einen Flug nach Kompiam. Sie hatte eine zurückgehaltene Plazenta, die lebensbedrohlich ist, wenn sie nicht behandelt wird. Jede dieser jungen Mütter wurde von einer Bekannten begleitet, die sich während des Fluges um das Baby kümmerte und später dann auch um die junge Mutter im Krankenhaus.

Mathias‘ Papierkram und Schulungsberichte blieben noch einen Tag unbeaufsichtigt. Normalerweise ist Papier sehr geduldig. Wenn jedoch ein Patient Hilfe benötigt, kann ein Tag, manchmal sogar Stunden lebensrettend sein, und dann steht außer Frage, was der Pilot oder MAF priorisieren sollte. Wir sind hier, um Hilfe, Hoffnung und Heilung im Namen Christi zu bringen. Das treibt uns an!


Barbara Schellhase am 21. Juli 2022 um 20:00 Uhr

Zu dem Film mit den Starts und Landungen: Ich frage mich, wie man sich in dieser endlosen Bergwelt überhaupt orientieren kann? Okay, heute mit GPS wahrscheinlich, aber früher?? Für mich sieht da alles gleich aus!


Mandy Glass am 2. Oktober 2022 um 17:42 Uhr

GPS ist das eine, Kartenmaterial das andere und dann eben die gute Beobachtung, wenn man aus dem Cockpit-Fenstern schaut…


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