01. Dezember 2012
Mathias´ erster Überführungsflug _ Teil 2 der Story
Australien hat andere Regeln und eine davon ist, dass Flugzeuge, die nicht nach Instrumenten fliegen, nicht von der Flugkontrolle überwacht werden. Auch muss ich mich nicht alle 30 Minuten beim Fluginformationsdienst melden, sondern werde nur per Radar überwacht und anderen Flugzeugen als Verkehr gemeldet.
Die zweite Etappe ist spannend. Werde ich Gegenwind haben? Was macht das Wetter? Ich stelle fest, dass der Gegenwind in Bodennähe erheblich ist. Beinahe 40 Stundenkilometer zeigt das GPS an. Der Bordcomputer gibt an, dass ich bis Cairns mehr als 600 Liter Sprit benötige und ich mit einer negativen Spritreserve von 380 Litern in Cairns landen werde. Je höher ich steige, desto geringer wird der Gegenwind und ich komme schneller voran. Ich lasse die Maschine langsam auf meine Reiseflughöhe steigen. Zylinder Nummer drei meldet erhöhte Temperatur und so reduziere ich die Steigrate noch weiter. Es dauert ca. eine Stunde bis ich auf meiner Reiseflughöhe von ca. 3200 Metern angekommen bin. Für die Gesamtstrecke von 786 Kilometern werde ich 3,7 Stunden brauchen.
Der nördliche Teil von Queensland. |
Als Orientierung dient die Ostküste von Queensland. Das Great Barrier Reef ist in der Nähe, aber ich kann es leider nicht ausfindig machen. Ich überfliege braunes trockenes Land. Es herrscht Trockenzeit in Nordaustralien. Ein paar Wolkenfelder halten sich bis spät am Vormittag.
Die Küste unter mir. |
Über mir ist strahlend blauer Himmel. Ich nähere mich der Halbzeit und dem Punkt, an dem mein Treibstoffvorrat nicht mehr ausreicht, um nach Horn Island zurückzukehren. Ich fliege weiter. Mein Bordcomputer bestätigt mir, dass ich in Cairns mit 93 Litern Reserve landen werden. Der Gegenwind hat nachgelassen und ich fliege jetzt sogar mit ein paar Knoten Rückenwind. Genug, dachte ich mir und hoffe, dass sich das Wetter auf der restlichen Flugstrecke nicht verschlechtert.
Ein regionaler Airliner meldet sich auf der Funkfrequenz und sagt, dass er sich auf dem Flugplatz „Lockhart River“ bereit macht, um in Kürze zu starten. Ich melde meine Position um den anderen Piloten meine Anwesenheit in der Nähe mitzuteilen. Er bedankt sich und ich fliege weiter.
Vor mir liegt der kontrollierte Luftraum von Cairns. Wie war das nochmal mit dem Fliegen nach Anweisungen? Es ist lange her, seit ich das letzte Mal unter Radarüberwachung geflogen bin. Die wichtigste Regel ist, ich muss machen, was der Lotse sagt. Und alles was ich machen möchte, muss ich vorher genehmigen lassen. Also rufe ich erst mal den Lotsen für die Freigabe zum Einflug in den kontrollierten Luftraum. „MEW identifiziert, 30 Meilen westlich von Cook Town, Freigabe zum Direktflug nach Cairns in 9500 Fuß, 7500 Fuß wenn bereit“, kommt dann auch prompt die Antwort – auf Englisch natürlich 😉 Ich wiederhole ordnungsgemäß und fliege weiter. Jetzt sollte es ganz einfach sein. Ich muss machen, was ich gesagt bekomme. Es ist noch ca. 1 Stunde Flug bis Cairns und unter mir machen sich Wolken breit und hoch. Die Sicht in meiner Flughöhe ist ausgezeichnet.
Zwischen den Wolkenschichten |
Ungefähr 60 Meilen nördlich von Cairns nehme ich Funkkontakt mit dem Flugplatzbetreiber auf und erwarte eine Parkposition, zu der ich nach der Landung rollen darf. „Parkplatz 1C“ sagt er mir, am östlichen Ende des Internationalen Parkbereiches. Ich gehe nochmals meinen Spickzettel durch. Nach der Landung bloß nicht die Türen öffnen, sondern erst auf die Offiziere des Quarantäneamtes warten. Das letzte MAF Flugzeug, das in Cairns gelandet ist, hat die vorgeschriebene Insektenabwehrmaßnahmen nicht durchgeführt und musste eine hohe Strafe bezahlen. Jedes Flugzeug, dass von einem anderen Land nach Australien fliegt, muss vor dem Start ein Insektenschutzmittel im Frachtraum und in der Kabine versprühen und kurz vor dem Sinkflug nochmals ein spezielles Mittel in der Kabine. Diese Prozedur muss dokumentiert und unterschrieben werden.
Langsam nähert sicher der Punkt, an dem ich meinen Sinkflug einleiten muss. Ich frage den Kontroller für eine Freigabe und lerne, dass ich bereits die Freigabe zum Sinken auf 7500 Fuß habe. So funktioniert also das Fliegen in Australien. Wenig später darf ich auf 5000 Fuß sinken, aber ich bin zu langsam. Eine Frauenstimme der Cairns Anflugkontrolle meldet sich und bittet mich einen Vollkreis nach rechts oder links zu fliegen, um Höhe abzubauen. Ich fliege über das Meer hinaus und verpasse meine Chance ein Luftbild von Port Douglas zu machen, wo wir vor zehn Tagen einen Samstagsausflug gemacht haben.
Die Küste zwischen Port Douglas und Cairns. |
Ich werde von der Anflugkontrolle zum Turmlotsen weitergereicht und bekomme wieder eine typische Anweisung: „ Sinken sie auf 2000 Fuß, wenn bereit“. Ich habe gelernt und beginne sofort mit dem Sinkflug auf 2000 Fuß, und zwar so schnell wie möglich. Die Küste von Cairns löst sich aus dem Dunst. Viel Wind ist nicht da unten. Ich erkenne das Einkaufszentrum Smithfield und wenig später den Hügel, an dem das Motel „Tree Tops Lodge“ liegt. Plätze, an denen Mandy und ich vor kurzem noch ein und aus gegangen sind. Irgendwo da muss auch der Flugplatz sein.
Gerade als ich die Landebahn im Dunst entdeckt habe, fallen mir drei Wohngebiete auf, die sich dicht am Wasser befinden. Das sind wohl die besonders teuren Villenviertel von Cairns, mit privatem Zugang zum Strand. Mir fällt ein, dass es eine besondere Prozedur gibt, um die Lärmbelästigung dieser Wohngebiete zu vermeiden. Ich fliege hoch und versuche zwischen den Gebieten zu fliegen. Das ist ja genau wie in Deutschland, denke ich, und fühle mich fast ein bisschen Zuhause.
Ich kann mich daran gewöhnen, mein Flugzeug zu fliegen und jemand am Boden verfolgt mich auf dem Radarschirm und gibt mir Anweisungen. Die Freigabe zur Landung kommt prompt, dann ist es still im Funk und ich konzentriere mich nach Buschpilotenmanier, direkt am Beginn der 3156 Meter langen Landebahn aufzusetzen. Wenn ich die Länge der Bahn durch die durchschnittliche Länge der Landebahnen im Sepik teile, dann kommt da ungefähr 7 heraus. Das bedeutet, ich kann siebenmal auf der Landebahn landen.
Direkt nach dem Aufsetzen fragt mich der Lotse, ob ich den ersten Rollweg nach links benutzen kann um die Landebahn zu verlassen. Was glaubt der Lotse denn, wen er da auf der Landebahn hat? Natürlich schaffe ich es meine Maschine nach 400 Metern langsam abzubremsen um den Rollweg zu schaffen. Er bedankt sich freundlich für die Mithilfe, denn auf den anderen Rollwegen rollen gerade große Flugzeug vom Typ Boing 757, wahrscheinlich voller Urlauber. Und schon kommt die Freigabe, über den Rollweg Bravo, Charlie 1 und Delta zur Parkposition zu rollen. Auf dem Rollweg Bravo kommt mir ein Urlaubs-Airliner entgegen. Das sieht man auch nicht oft als kleiner Privatpilot 🙂
Die Großen vor mir. |
Ich rolle vorsichtig zum meinem zugewiesenen Parkplatz, wobei ich mir mit der Flugplatzkarte auf dem Copilotensitz helfe. Es ist spannend, den vielen Linien auf dem Boden zu folgen und wegen der relativ niedrigen Sitzposition in meinem Airvan erst recht spät die Markierungen zu lesen, die den Rollweg kennzeichnen. Schließlich bremse ich das erste Mal nach 3,7 Stunden und freue mich am Ziel zu sein. Ich stelle den Motor ab und beobachte das Umfeld. Irgendwie erwarte ich einen Angestellten vom Flugplatz, der mich begrüßt und mich in die lokalen Verfahren einweist. Ich sehe nur einen Gepäckwagenfahrer auf seinem Gefährt sitzen, mit drei leeren Gepäckwagen angehängt. Er macht keinerlei Anstalten zu mir zu kommen. Also warte ich.
Zehn Minuten später tut sich immer noch nichts und ich entschließe mich meine Papierarbeit abzuschließen und das Cockpit aufzuräumen. Es ist schon erstaunlich, wie das Cockpit nach so einem langen Flug aussehen kann. Alles voller Karten und Papieren, dazwischen etwas zum Essen und zu Trinken. Hinter mir ist das Flugzeug voll mit Fracht.
Der Gepäckwagenfahrer bewegt sein Gespann auf mein Flugzeug zu und bezieht rechts neben mir Position, als wollte er die Fracht aufladen. Aber er bleibt auf seinem Wagen sitzen und nichts rührt sich wieder für die nächsten 20 Minuten. Endlich kommt ein Wagen angefahren. „Cairns International Airfreight“ steht auf der Türe darauf. Jemand, der sich auskennt? Offensichtlich nicht. Ich gebe zu verstehen, dass ich auf die Quarantäne Beamte warte und noch nicht aussteigen darf. Er unterhält sich weiter mit dem Mann auf dem Gepäckwagen. Wieder verstreichen 20 Minuten. Wie wäre es, wenn ich jetzt auf die Toilette müsste? Darf man Menschen solange in einem geschlossenen Raum warten lassen? Draußen telefoniert der Mann von „Cairns International Airfreight“ und kommt winkend zu mir gelaufen. Die Quarantäne Abteilung hat kein Interesse an mir, weil ich die nötigen Prozeduren in Horn Island bereits erledigt hatte. Der Mann entschuldigt sich mehrmals, dass er mich hat warten lassen, aber das ist auch das erste Mal für ihn, dass er ein MAF Flugzeug aus Papua Neuguinea abfertigt. Ich kann es nachvollziehen, denn für mich ist es auch das erste Mal. Aus dem Augenwinkel nehme ich einen Zollbeamten wahr. Ich fange an auszuladen, wobei mir die beiden Männer von der Gepäckabfertigung helfen. Die privaten Gepäckstücke werden von den gewerblichen Flugzeugersatzteilen getrennt und das Flugzeug vollständig entladen.
Jetzt ist der Zollbeamte bei mir und weist mich darauf hin, dass ich mich nach der Landung zügig dem Zoll vorführen sollte. Dieser wiederum ist unzufrieden, dass es eineinviertel Stunden gedauert hat, bis er mich sieht. Tja, wir lernen heute alle wohl ein bisschen dazu. Das nächste Mal werde ich selbst die Telefonnummer von der Quarantäne und dem Zoll dabeihaben, um die Dinge zu beschleunigen. Der Zollbeamte zeigt Verständnis dafür, dass es mein erster Überführungsflug ist und fragt nach Zollpapieren. Nikolas, unser einheimischer Mitarbeiter bei MAF in Mount Hagen, hat die Unterlagen perfekt zusammengestellt und an alles gedacht. Den Umschlag habe ich nur dem Mann von der Gepäckabfertigung gegeben, in der Annahme, dass er sich darum kümmert. Wieder belehrt mich der Zollbeamte, dass ich besser den Umschlag nicht aus der Hand gebe und zieht zwei Papier heraus, die den Gepäckleuten ausreichen. Den Rest gibt er mir und begleitet mich in das Flugplatzgebäude hinein. Ich sehe dieselbe Einreisehalle, die Mandy und ich schon Mitte Oktober gesehen haben. Endlich kenne ich mich wieder aus und folge dem Beamten zu einem kleinen Büro am Rande der großen Passagierhalle, die mehrere hundert Passagiere aufnehmen kann, die hier auf das Gepäck warten.
Mein Zollbeamter reicht mich an seinen Kollegen weiter. Der sieht meinen deutschen Pass und spricht mich auf Deutsch an. Wo bin ich denn jetzt? Seit beinahe 20 Jahren ist der Zollbeamte schon in Australien und ursprünglich aus Bremen. Er gesteht, dass es heute sein erster Tag in dem kleinen Zollbüro ist und muss ein paar Rückfragen an seinen Vorgesetzten stellen. Papiere werden sortiert, Computerdaten erfasst und schließlich bin ich fertig. Der Beamte begleitet mich zu einer großen Tür und wünscht mir einen schönen Aufenthalt. Aber halt! Das ist nicht die Türe zu meinem Flugzeug, sondern zu der Empfangshalle des Cairns Flughafen. Ich erkläre ihm, dass ich zu meinem Flugzeug zurück muss, damit ich es von der Parkposition zu einer Tankposition rollen kann.
„Ach so“, meint der Zollbeamte und schließt die Türe wieder. Leider ist es nicht so einfach, dass ich wieder da herausgehe, wo ich hereingekommen bin. Der internationale Flugplatz ist ein Zollgebiet und alles ist hier kontrolliert. Sogar, welcher Zollbeamte wo Dienst macht und ob er seinen Platz verlässt. Mein Bremer Zollbeamter muss seinen Vorgesetzten anfunken und um eine Ablösung bitten. In Papua Neuguinea wäre das bestimmt nicht so kompliziert und irgendein kleiner Flugplatzangestellter hätte mich zu meinem Flugzeug gebracht. Aber nein, ich muss bis auf 20 Meter an mein Flugzeug herangeführt werden, bis ich endlich entlassen bin.
Die Tankposition befindet sich auf der anderen Seite der Rollbahn. Ein eigener Lotse ist für den Verkehr am Boden zuständig. Ich starte die Maschine und bekomme die Freigabe über den Rollweg Delta, Bravo und Bravo 3 zu rollen. Ich soll doch bitte meinen Transponder auf Standby schalten, meint er unerwartet. Ich habe nicht ganz verstanden und bitte ihn zu wiederholen. Jetzt wird mir klar, dass mein Transponder immer noch Signale an den Radarlotsen sendet und die Kontroller verwirrt. Ich schalte den Transponder ab und rolle weiter. „Links“, dann „rechts“ und dann „Überqueren der Landebahn genehmigt“. Auf der anderen Seite suche ich mir eine freie Parkposition innerhalb von drei Reihen mit jeweils mehreren Flugzeugen. Ich will nicht lange rumsuchen und nehme den erst besten, der mir vor die Flugzeugnase kommt. Ich rolle vorsichtig zwischen eine Cessna 172 und ein etwas größeres Flugzeug und frage mich, was jetzt wohl passiert. Ich steige aus und sehe Clint Smith, unseren MAF Fluglehrer und Prüfer auf mich zukommen. Geschafft! Jetzt kann ich mich entspannen.
Clint ruft den Tankwagen und hilft mir beim Verzurren des Flugzeuges. Am Montag wird er das Flugzeug von Cairns nach Mareeba fliegen, wo MAF eine kleine Wartungseinrichtung hat.
Den Abend verbringe ich bei Clint, der mich später dann zur „Tree Tops Lodge“ bringt. Ich bin müde, aber glücklich, dass der Überführungsflug doch ganz gut geklappt hat. Morgen freue ich mich auf den Heimflug in einem Airliner.
Am Samstagmorgen versuche ich all die Sachen in meinem Koffer zu packen, die Mandy und ich in unserem Cairnsurlaub vor zehn Tagen gekauft hatten und aus Gewichtsgründen nicht mitnehmen konnten. Ein paar Verpackungsmaterialien muss ich wegwerfen, aber es geht tatsächlich alles in meinen Koffer hinein: ein Glasregal für das Bad, Backzutaten in eingeschweißten Beuteln, eine Gartenschlauchwasserrutsche als Geschenk für unsere Nachbarn in Wewak und ein paar andere Kleinigkeiten.
Um 8 Uhr bestelle ich ein Taxi auf 9 Uhr. Wann kommt es wohl? 20 Minuten zu spät. Ein Tunesier sitzt am Steuer, der gebrochen Englisch spricht, aber dafür fünf andere Sprachen beherrscht. Er lädt mich zu seinem Kebabstand am nördlichen Strand von Cairns ein, wenn ich mal wieder hier bin. Ich bedanke ich mich und sage, er soll das Wechselgeld behalten. Ich bin trotzdem früh dran und checke bald ein. Mit der Bordkarte in der Hand suche ich mir noch ein Frühstück in der relativ leeren Wartehalle. Am anderen Ende finde ich eine Theke mit Sandwiches und Kaffee. Ich bestelle mir etwas zum Essen und setze mich an einem Tisch, um die Zolldokumente auszufüllen. Ich bin gerade fertig mit dem Essen und Ausfüllen, als ein Südkoreaner an meinen Tisch kommt. Er hat Probleme mit den Augen, ob ich ihm helfen kann das Zolldokument auszufüllen. Er ist ca. 60 Jahre alt und als Beruf hat er „Bauarbeiter“ angegeben. Ich frage mich, wie jemand in seinem Alter und mit Sehbehinderung ein Bauarbeiter sein kann, aber ich helfe ihm und fülle das Dokument aus.
Dann ist es Zeit für die Wartehalle. Ich durchlaufe den Zoll, gebe mein Papier ab und begebe mich danach in die Sicherheitsüberprüfung. Mein Handgepäck wird durchleuchtet und ich laufe durch den Metalldetektor. Alles gut. Ich ziehe meinen Gürtel wieder an und nehme meine Sachen, als mich eine weitere Sicherheitsbeamtin bittet, einen Chemikalientest zu machen. Sie nimmt mit einem kleinen Tuch ein paar Proben von meiner Kleidung, Schuhe und Tasche und lässt das Tuch in einem chemischen Analysator untersuchen. Keine Rückstände von Bombenchemikalien oder anderen gefährlichen Substanzen nachweisbar 🙂
Mein Flug geht pünktlich von Cairns nach Port Moresby. Mein Gepäck ist auch da, und ich mache mich auf den Weg zur Abflughalle für Inlandsflüge. Dort muss ich wieder einchecken und entdecke, dass mich MAF auf einen Sitz für Geschäftsreisende gesetzt hat. Das war wohl der letzte verfügbare. Ich freu mich schon auf die letzte Strecke meiner Reise von Port Moresby nach Wewak und setze mich in die Wartehalle.
Ein Flug nach dem anderen verlässt Jackson Airport in Port Moresby und ich sitze immer noch hier. Die geplante Abflugszeit ist 15:40. Die Uhr schlägt vier und eine Durchsage informiert mich darüber, dass mein Flug wegen technischen Schwierigkeiten gestrichen und auf den nächsten Morgen verschoben wurde.
Flug gestrichen… |
Alle Passagiere werden gebeten, sich beim Service Desk zu melden, wegen Hotelbuchungen. Ca. 50 Passagiere drängen sich vor mir. Jeder möchte ein Hotelzimmer ergattern, denn diesmal zahlt Air Niugini. Da ich als Geschäftsreisender gebucht bin, bekomme ich ein Zimmer in dem noblen Hotel Ela Beach. Es wird 8 Uhr Abends, bis ich endlich in meinem Zimmer ankomme. Das Zimmer ist groß und gut ausgestattet. Klimaanlage, Fernseher, Minibar. Alles da, was man von einem deutschen Standard auch erwarten würde. Schnell noch das Restaurant finden und etwas zu Abend essen. Die Nacht wird kurz. Ich kann das Hotel nicht richtig genießen, denn um 1:30 muss ich schon wieder bereitstehen, damit ich zum Flugplatz gebracht werden kann. Um 4:30 ist der Abflug geplant. Diesmal klappt es und ich komme übermüdet in Wewak an. Zeit für ein zweites Frühstück und dann noch ein paar Stunden Schlaf.
Immerhin schaffe ich es auf 25 Stunden im eigenen Zuhause in Wewak, bevor ich für die nächsten 4 Tage zum jährlichen Pilotentreffen wieder ins Hochland fliegen muss.
Hallo Mathias,
ein absolut super Bericht. Den solltest Du an eine Zeitschrift wie "Aerokurier" oder ähnliche senden. Er ist es wert! Zufälligerweise kenne ich den Chefredakteur vom Aerokurier. Soll ich ihn mal kontakten?
Gruss
Lupo