11. Oktober 2010

Bomben unter Kokospalmen

Am Sonntag fuhren wir mit zwei vollbeladenen Kleinbussen zum Strand. Ein Pilotenehepaar aus Mt. Hagen kam Tags zuvor mit einer Gruppe Niederländer, Mitglieder vom Vorstand von MAF Netherlands und Großspender. In den letzten 5 Tagen haben sie viel von der alltäglichen Arbeit hier im Land gesehen: Mt.Hagen, Rumginea, Telefomin, Tekin und nun Wewak. Heute morgen sind sie weiter nach Australien geflogen und bekommen nach einem kurzen Zwischenstopp in der MAF Asia Pacific Zentrale in Cairns noch einen Einblick in die Arbeit von MAF in Arnhem Land.

Solche Besuche sind für uns immer wieder nett und auch ermutigend. Vor 2 Wochen hatten wir auch den Geschäftsführer von MAF Schweiz zu Gast. Nun fragen wir uns, wann MAF Deutschland mal vorbeikommt….
Sonntag Morgen kam auch Mandys Schwester in Wewak an, nachdem sie eine Nacht unfreiwillig in Port Moresby verbracht hat, weil ihr Flug am Samstagabend gestrichen wurde. Sie wird uns die nächsten 2 Monate auf Trapp halten und sicher viel von unserm Alltag mitbekommen. Nach einem Lunch in großer Runde gings gemeinsam zum Wom Beach. Immer auch eine attraktive Abwechslung für unsere einheimischen Familien auf dem Compound. Nach Schwimmen, Schnorcheln, Muscheln sammeln gings noch ein paar Kilometer weiter einer schmalen Straße der Küste entlang. Rechts und Links nur Kokospalmen, Sagopalmen und allerlei andere Bäume und Sträucher. Alles dicht verwachsen. Hoffentlich kommt uns kein Fahrzeug entgegen. Irgendwann dann eine Lichtung mit netten, relativ neuen Häusern. Zwischen Kokospalmen liegen dort wohl noch unzählige Bomben aus dem 2. Weltkrieg in der Erde. Die Japaner hatten hier wohl eines ihrer Lager. Ein altes verrostetes Maschinengewehr stand noch da. Im Sand vergraben lag auch ein Landungsschiff der Japaner.Schon ein komische Gefühl, wenn man da steht und jemand mit dem Spaten eine Bombe ausgräbt und nach noch weiteren in der Erde stochert. Der Mann sagte uns, dass sie die Bomben irgendwie aufbrechen, den Sprengstoff nehmen, in kleinen Portionen abpacken und für den Fischfang verwenden. Mitte September war Mathias schon einmal unterwegs mit ein paar MAF-Mechanikern, die hier in Wewak Urlaub machten. Joel, einer der Basemitarbeiter kennt die Plätze. In der Nähe vom Flugplatz haben sie alte Flugabwehrgeschütze gefunden. Dort sind sie noch in besserem Zustand. Dabei haben sie auch erfahren, dass auch noch Flugzeugwracks im Busch liegen. Eines zu finden würde allerdings eine längere Wanderung, inklusive Übernachtung im Busch bedeuten. So spontan waren sie dann doch nicht… Schon gewusst: Hier im Pazifik endete der 2. Weltkrieg erst im September 1945. Siehe Blogeintrag vom 13. September… In Wewak und um Wewak herum finden sich noch viele Zeugen dieser Zeit, z. B. Munitionstunnel, Bunker oder Flugabwehrgeschütze.


flieger-lupo am 11. Oktober 2010 um 18:23 Uhr

Bei den Bomben wird einem echt anders, Mann oh Mann. Hat denen niemand gesagt, dass die Zünder mit den Jahren immer instabiler werden und dann von alleine losgehen können? Was für ein Himmelfahrtsunternehmen, übel, übel.

Lupo


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert