Seit Mitte 2022 war der Nachschub an Bibeln eingefroren, es gab Schwierigkeiten in der Druckerei und Lieferkette. Anfang 2023 sind endlich 5000 Bibeln bei MAF angekommen, die nun fleißig von den Piloten zum Verkauf in den Buschdörfern angeboten werden.

Als Kelly-Ann Wampai-Tua, die Frau unseres MAF-Piloten Joseph Tua, mit Mathias von Telefomin nach Vanimo flog, entdeckte sie Neues über die Menschen, die in abgelegenen Gemeinden leben, und lernte den Bibelkisten-Dienst unserer MAF-Operation kennen.

Der erste Stop war Munbil. Kelly-Ann nutzte die Zeit, sich ein wenig die Beine zu vertreten. Sie erzählt:

„Ich bin herumgelaufen, um mir die Gegend anzuschauen und Fotos zu machen. Als ich zum Flugzeug zurückkehrte, sah ich eine große Menschenmenge auf der linken Seite des Flugzeugs, wo die Frachträume sind. Aber ich dachte: „Ich glaube nicht, dass wir für irgendjemanden zusätzliche Fracht geladen haben. Warum sind dann alle hier?‘

Dann kam ich hinten um das Flugzeug herum und näherte mich der Menschenmenge. ‚Was ist hier los?’

Ich sah, wie sich alle bückten und nach unten schauten. Mathias hockte ebenfalls auf dem Boden. Er öffnete eine Schachtel, und ich erkannte, dass darin Bibeln waren!

Die Leute waren so glücklich und aufgeregt, dass sie Bibeln kaufen konnten. Es war ein wirklich interessanter und herzerwärmender Anblick, der sich mir da bot.

Als wir weiterflogen und ich mich mit Mathias unterhielt, erzählte er mir, dass die Piloten oft Bibeln dabei haben, um sie an die Menschen in den ländlichen Gemeinden zu verkaufen.

Mir wurde klar, dass die Menschen in dem Ort, wo wir gerade gelandet waren, keine Straße haben, die zu ihnen führt. Ich glaube nicht, dass es dort öffentliche Einrichtungen oder Geschäfte oder so etwas gab. Ich fragte mich dann, woher diese Leute ihr Geld hatten. Ich dachte an die Preise für Waren in Telefomin, wo ein Kilo Reis 15 Kina und eine Konservendose Thunfisch fast 20 Kina kosten. Die Menschen in Munbil haben gerade eine Bibel für fast den gleichen Preis wie diese Lebensmittel gekauft. Wahrscheinlich haben sie ihr Geld gespart und nur darauf gewartet, eine Bibel kaufen zu können. Ich weiß es nicht…

Aber es war schön, das zu beobachten. Und ich bin so froh, dass ich diesen Moment miterleben konnte.

Ich erinnerte mich daran, dass Joseph, als er bei MAF anfing zu fliegen, mir Geschichten über seine Flugabenteuer erzählte, und eine dieser Geschichten war über den Bibelverkauf. 

Es war schön, einen kleinen, aber wichtigen Teil der täglichen Arbeit meines Mannes nun selbst zu erleben.

Ich bekam einen neuen Einblick in die Art und Weise, wie Dienstleistungen in unseren ländlichen Gemeinden erbracht werden. Und es macht mich noch dankbarer, dass die MAF in der Lage ist, genau diese ländlichen Gemeinden zu erreichen. Wenn ich nicht mit MAF geflogen wäre, hätte ich nicht einmal gewusst, dass diese Orte existieren!”