Alltag

Radio-Interview

Im September waren wir für die Aufzeichnung im ERF-Studio.

Hier könnt ihr es nachhören.

Bus zu verkaufen

Einer unsere MAF-Busse auf dem Compound hat das Alter erreicht, indem die Reparaturen häufiger und kostspieliger werden, Ersatzteile kaum mehr zu bekommen sind und alles immer mehr zusammenrostet. Schon vor einiger Zeit haben wir das MAF Management auf den bevorstehenden Verkauf hingewiesen. Wir wurden aufgefordert ein „Zu verkaufen wie er ist“ Schild in den Bus zu hängen und zu warten, bis sich jemand meldet. Zwei Interessenten meldeten sich tatsächlich. Einer hatte uns schon im vergangenen Jahr angesprochen und seine Kaufabsichten erklärt, falls wir den Bus je verkaufen.
Und wie läuft das hier? Von wegen, dass man selbst einen Preis festsetzt und alle Vorzüge anpreist. Hier scheint das eher einer Versteigerung nahe zu kommen. Die Interessenten mussten ihre Angebote nach Mt. Hagen schicken. Nach einigen Wochen Wartezeit bekam unser „Freund“, wie er sich dann schnell einschmeichelte, den Bescheid, das Geld zu überweisen und den Beleg bei uns vorzuzeigen. Freitagnachmittag kam er dann. Aber keiner im Mt. Hagen MAF Finanzbüro war mehr da, den Beleg zu überprüfen. Maski! Mathias hat den Schlüssel mit samt den Papieren ausgehändigt. Morgen wird dann mal gecheckt, ob das Geld auch auf dem MAF-Konto angekommen ist. Und was ist nun das Schicksal des Busses? Er wird sicher als PMV zugelassen (Minibus für den öffentlichen Personenverkehr) und bekommt – typisch PNG – einen Namen vornedrauf gepinselt.

Alles auf einmal

Letzte Woche hat uns die Telikom ziemlich geärgert bzw. deren Kundenservice, der im Endeffekt keiner ist. Im Nachhinein wurden uns nämlich die Gespräche zu einer als kostenlos ausgeschriebenen Servicenummer doch in Rechnung gestellt. Kompensation, wie sonst bei allem üblich hier im Lande? Keine Chance. Man bekommt freudlich einen neue Servicenummer mitgeteilt, die mittlerweile die alte abgelöst hat. Aber dass noch tausende Top Up Karten mit der alten unterwegs sind im Land, interessiert reichlich wenig…
Und gestern war auch wieder so ein Tag. Unsere Dusche hat schon seit den Weihnachtstagen geleckt und nun sind die Handwerker da. Irgendwann hatten wir dann das Problem, dass, obwohl alle Tank- und Stadtwasserleitungen abgedreht waren, immer noch Wasser aus den Leitungen schoss. Das hat dann noch mal ne Stunde gekostet, bis die Leitungen still waren. Aber so richtig kapiert, warum so lang Wasser kam, hat keiner…
Irgendwann kurz vorm MIttag, als der Chef dann noch mal persönlich vorbeigeschaut hat, wurde beschlossen, eine komplette neue Duschzuleitung zu besorgen. Das dauerte dann weitere 2,5 Stunden. Und dann sollte in anderthalb Stunden theoretisch Feierabend sein und sie sollten alles fertig und betriebsbereit machen. – Natürlich mussten sie ncoh mal wiederkommen heute… Nun ja. Wir hoffen, sie schlampern nicht und das ganze hält mal wieder für ein paar Jahre.
Aber das ist soooo typisch und gegen all unsere deutschen Vorstellungen und Gewohnheiten. Natürlich gibt es keine Zeichnungen vom Verlauf der Rohrleitungen und Kabel. Man spekuliert einfach drauf, dass der Mitarbeiter, der das vor paar Jahren mal installiert hat, immer noch in der Firma ist und bei Problemfällen abrufbar ist.
Wenn man da an einer Ecke von einem Haus was aufreißt, findet man natürlich gleich die nächste Baustelle… So wars ganz gut, dass nun gleich ein paar abenteuerliche Elektroleitungen auch noch geflickt werden konnten und ein mysteriöser Lichtschalter im Untergeschoss nun wieder zwei Lampen zum Glühen bringt, wir Licht haben in unserer Waschküche…

Dann hab ich eine Holzschnitzerei vor einigen Wochen gekauft, die ich eigentlich über eine Schweizer KontainerSendung nach Deutschland schicken wollte. Nun hat sich rausgestellt, dass das Holz noch feucht war und dadurch ist der Lack aufgequollen. Bis ich den Schnitzer gefunden habe und er wiederkam, dauerte es nun so lange, dass es nimmer für den Kontainer reicht, aber richten muss er es trotzdem. Da ists einfach nur nervig, wie er sich aus seinen Fehlern rausredet und noch Geschäfte rausschlagen will. Sagt mir, er schenkt mir als „Sori“ zwei kleine Krokodile und will dann Geld von mir. Grrrrrrrrrrr! Mit ihm hab ich das letzte Mal ein Geschäft gemacht!
Dann, am gleichen Nachmittag, habe ich eine Kurierfahrt zur Base gemacht und aufm Rückweg sind zwei Warnlampen angegangen… Wahrscheinlich ist unser Compoundbus nun auch mal wieder außer Gefecht.
Und zu allem Überfluss war gestern von 10 Uhr morgens bis heute Nacht gegen 2 Uhr der Strom weg. Also tagsüber auch kein Ventilator, nix. Und eben kein Wasser bei uns im Haus. Das war nicht wirklich lustig. Und man merkt, wie man davon anhängig ist und diese Wasser- und Stromversorgung als selbstverständlich sieht. Die meisten Papua Neuguinesen haben weder das eine noch das andere. Wasser kommt vom Himmel oder aus dem nächsten Gewässer; Strom ggf. von Batterien bzw. man behilft sich mit Kerosinlampen.

Mathias stand den ganzen Tag mit diversen Unterbrechungen auf der Leiter und hat die Decke im Arbeitszimmer gestrichen. Schön tapfer mit dem Pinsel, weils mit der Rolle irgendwie nicht funktionierte. Anschließend hab ich mich um die Fenster gekümmert.

Und sonst, wenns mal normal läuft… Mathias fliegt zzt nicht so viel, ist eher an der Base. Aber die zwei Wochen vor unserem Urlaub wird sichs evtl. ändern. Martin geht nach Australien. Er wird zum Route and Strip Pilot ausgebildet, sodass er mit Neulingen verschiedene Einweisungsflüge im Sepik machen kann. Kommende Woche ist auch Philipp wieder da für 3 oder sogar 4 Wochen, um den neuen australischen Piloten, Richie Axon, ins Sepikgebiet einzuweisen. So sind dann in Wewak 2 Flugzeuge stationiert. Mal schaun, ob das Flugprogramm dann auch so viel hergibt, dass beide 4 Tage pro Woche in der Luft sein können.
Ich hoffe, dass, wenn die Handwerker mal wieder fort sind, das Haus wieder gepputzt ist, ich mich unterm Ventilator pädagogisch-kreativ an meinen Fernschuljob setzen kann. Letzte Woche habe ich seit langen mal wieder was gemacht und es lief auch echt gut. Wenn man mal wieder anfängt, läufts in der Regel auch. Aber diese Woche kam schon wieder alles anders… Ich will gern noch vorm Urlaub den Jahreskurs für Sachunterricht Klasse 3 abschließen und nach Deutschland schicken. Wär cool, wenn das klappt.

Mi tupela i lainim wokim bilum

Seit nun zwei Wochen sind Isabel und ich dabei zu lernen, wie man die typischen PNG-Umhängetaschen, die Bilums macht. Sie sind weder gehäkelt, noch gestrickt, sondern man muss sagen: mit Nadel und Faden genäht. Aber bis man mal nähen kann, muss man erstmal die im Laden erhältliche Wolle zu einer Kordel drehen. Auf Tok Pisin: Tanim Rop – den Faden drehen. Eine Technik für sich und anfangs recht mühsam. Nebenwirkung: Epilierung des Oberschenkels ;o)
Als ich die Wolle in der Stadt gekauft habe, habe ich nach Bilumnadeln gefragt. Gibts nicht! Und dann habe ich herausgefunden, dass die Einheimischen sie selber machen. Getreu dem Motto: Nix verkommen lassen. Gebraucht wird ein alter Schirm. Die Speichen werden rausgemacht, das Ende mit der Öse auf ca. 8 cm abgeschnitten und etwas angefeilt. Fertig ist die Bilumnadel!
Rhoda, eine unserer Nachbarinnen, ist unsere geduldige Lehrerin. Mittlerweile ist sie ganz zufrieden. Vor allem, nachdem wir nun schon am zweiten Bilum arbeiten. Das erste mussten wir leider abbrechen. Wir wollten gleich ein spezielles Bilummuster versuchen, sind aber gänzlich gescheitert. Nun nähen wir schön im Kringel herum und werden hoffentlich irgendwann in naher oder ferner Zukunft unser Streifenbilum stolz durch Wewaks Straßen tragen… :o)
Danach bringe ich, Mandy, ihr das Häkeln und/oder Stricken bei. Die Häkelnadeln sind schon per Post aus Deutschland unterwegs.

Scandying

Jetzt nur kein Englisch-Wörterbuch holen! Dieses Wort ist da nämlich nicht zu finden, sondern eine Wortneuschöpfung innerhalb der MAF-PNG-Ladies und bezeichnet als solches eine Art Hobby: Second Hand Shopping.
Kaum zu glauben, dass man – ich sollte besser sagen „frau“ – sich wirklich dafür begeistern kann. Aber was hat man, ähm, frau, hierzulande für Möglichkeiten, die eigene Garderobe aufzufrischen, will frau und ebenso ihr Mann nicht nur mit den spärlich bei der Einreise mitgebrachten und von den hiesigen australischen Wirbelwaschmaschinen schneller demolierten Kleidern leben. Jedenfalls, einen H&M oder C&A oder irgendwelche Versandhauskataloge sucht frau hier auch vergebens. Was es gibt, sind so null-acht-fuffzehn-Klamotten im Sinne von klassischen unifarbenen T-Shirts und Poloshirts oder eben die sogenannten Meri blauses, weit schwingende Oberteile aus synthetischem bügelfreien Material aller Farben und Muster – die typische Kleidung der PNG-Frauen. Grundsätzlich gilt für die Frau: Figurbetont ziemt sich nicht. Alles immer schön weit und vor allem auch bis übers Knie. Was mich betrifft, ich freu mich an meinen beiden meri blauses aus Madang. Die sind aus Baumwolle und haben einen doch noch ganz netten Schnitt. Naja, in Deutschland würde ich dann vielleicht doch nicht so rumlaufen, aber hier schon. Sie sind bequem und bei der Hitze hier total angenehm luftig. Oft höre ich dann auch die Einheimischen untereinander tuscheln: „wait meri i gat naispela meri blaus“ (Die weiße Frau hat eine schöne Bluse an.) … Das verschafft mir einerseits Achtung und andererseits auch Sicherheit, mich hier in der Stadt und auf dem Markt zu bewegen. So ist man bzw. frau den Einheimischen gleich sehr sympatisch und zeigt, dass frau kein „Durchgangstourist“ ist. Aber auch hierzulande ändert sich so manches und auch zwischen dem Hochland und der Küste zeigen sich unterschiedliche „Freiheiten“. Je weiter man/frau jedoch in die Buschdörfer kommt, um so „enger“ die Regeln aber unter Umständen auch umso freizügiger, frei nach dem Motto „bush tru“… Zurück zum Scandying… Den neuesten Modeschrei aus Paris oder Mailand kriegt frau hier freilich nicht zu kaufen. Aber wer trägt den auch schon und wer kann sich das denn auch leisten, für viel Geld wenig Stoff zu kaufen ;o) Nach anfänglicher Zurückhaltung und einer gewissen Ignoranz der zum Teil etwas schmuddeligen Waren des typischen Gebrauchtkleiderdufts, kann man eine gewisse Freude am Scandying entwickeln und erlebt dies dann auch als einen kleinen Höhepunkt in der Woche. Und dies um so mehr, je erfolgreicher man bzw. frau bei der Schnäppchenjagd ist. Wobei, ein Schnäppchen ist eigentlich alles, was frau nach Hause trägt. Und dann ärgert es auch nicht allzusehr, wenn es mal nicht passen sollte. Nix mit Anprobe im Laden. Kauf nach Augenmaß! Und das gelingt um so besser mit den australischen oder chinesischen Größen – wenn denn die Labels überhaupt noch drin sind… – je mehr Übung frau hat. Nebenbei bemerkt: Mann von frau mag nicht mitkommen ;o) aber erfreut sich gelegentlich auch eines neuen Kleidungsstücks. Natürlich nicht in dem Maße und nicht in der Menge wie frau. Denn komischerweise gibts an den Herrenkleiderständern nicht so viel Auswahl bzw. vieles ist wirklich schon sehr abgetragen und das will ja weder frau kaufen noch man(n) anziehen… Aber das scheint wohl auch mit dem Ursprung der Kleidung zusammenzuhängen, weil frau wohl grundsätzlich mehr hat und immer öfters Kleider aussortiert, die sie nicht mehr mag und trotzdem noch kleidsam sind. Man(n) hingegen zieht alles wirklich an, bis es nimmer tragbar ist und dies wohl in doppelter Hinsicht ;o) Mittlerweile ziehen wir als Schwestern los und freuen uns doppelt über die mitgebrachte Beute. Zumal dann, wenn wie die Tage, frau sogar eine niegelnagelneue Hose gefunden hat, die in Australien 45 Dollar gekostet hat (Preisschild war noch dran…) und umgerechnet ich sie für grad mal 3 Euro bekommen habe. So macht Klamottenshoppen Spaß! Übrigens: das ist typisch für so kleine Läden hierzulande: die Kassen sind in kleinen Käfigen. Und noch einen Vorteil hat das Scandying: man/frau ist nicht an irgendwelche Modetrends und -farben gebunden, sondern findet echt nette Sachen für wenig Geld, die frau in Deutschland wohl kaum gefunden und sich wohl auch nicht hätte leisten wollen und können…

Vom Flugzeug ins Kanu



Letzte Woche hatte Mathias mal wieder einen Trainingstag. Drei weitere Landeplätzen kann ern un anfliegen.
Zwei Passagiere und ein Sarg waren auf diesem Trainingsflug nach Hauna an Bord. Der Verstorbene war ein hoch angesehenes Stammesmitglied, der sich stark für die Entwicklung der Klinik und des Gesundheitssystems in dieser Gegend eingesetzt hat. Der Weitertransport zu seinem Dorf fand im Kanu statt.

Urlaub auf dem MAF Compound

… und das kommt immer wieder vor. Da wir hier zzt. zwei leerstehende Pilotenhäuser haben, nutzen einige MAF-ler aus dem Hochland oder auch andere PNG-Missionare die Gelegenheit, hier in Wewak ein paar Urlaubstage zu verbringen.

Dr. Addy, eine Inderin, und Dr. Sharon, ein „Kiwi“, kamen vor kurzem für ein medizinisches Symposium und ein paar Urlaubstage nach Wewak. Sie arbeiten im Krankenhaus in Rumginae. Dort im südlichen Flachland hat MAF auch eine Außenstation mit zwei Piloten, die mit ihrem Flugzeug der Krankenwagen und versorgen ein Gebiet so groß wie Süddeutschland. Für uns ist es immer wieder interessant, andere Missionare, ihre Geschichte, ihre Vision und ihren Dienst in PNG kennenzuler-nen.Vor allem wird daran auch deutlich, wie wichtig und notwendig der Flugdienst von MAF ist, gerade in Bezug auf die medizinische Versorgung in Notfallsituationen, wie Geburtskomplikationen, Schlangenbisse, Verletzungen mit Buschmessern etc.
Wer mehr wissen will über das Krankenhaus in Rumginea, sei auf einen Blogeintrag des dort stationierten MAF Piloten verwiesen:
Haus Sik Rumginea

Mathias´ Vertretungspilot (wir hatten noch Urlaub) erzählte, wie hart es für ihn am vergangenen Dienstag war, als er die beiden Doktorinnen nach Telefomin flog, wo sie noch ein paar Tage in der kühleren Hochlandluft genießen wollen. Mit den beiden Ärtztinnen an Bord flog er über ein vom Unwetter zerstörtes Dorf, ohne helfen zu können. Er wusste, dass das Dorf einen Medevac angefordert hatte. Eine Frau hatte zum Beispiel mehrere Knochenbrüche. Er hatte für den Platz keine Landeerlaubnis… Die MAF Twin Otter kam erst zwei Tage später.

Wie gesagt, zzt. sind drei junge Männer hier zu Gast und kommenden Montag kommt eine Familie, die seit 20 Jahren im Dienst für MAF steht und noch einmal zu den Anfängen ihrer Zeit in PNG reisen will, bevor sie Mitte des nächsten Jahres zurück nach Neuseeland reisen. Damals war Colin Mechaniker und Wewak das Hauptquartier von MAF PNG. Heute sind sind in Mt. Hagen im Hochland stationiert und er arbeitet dort als Qualitätsmanager.

Und dieser „Gästebetrieb“ ist es, der v.a. Mandys Alltag mitbestimmt. Sie muss die Anfragen mit Mt. Hagen koordinieren, die Häuser und schlussendlich den gesamten Compound sauber halten. Aber glücklicherweise hilft da die Hausmeri kräftig mit bzw. tut die eigentliche Arbeit in den Häusern und auf dem Grundstück. Aber auch das will organisiert sein und diktiert dann auch stückweit den Tagesablauf:
Naomi kommt um 8 Uhr und mit einer kleinen Andacht auf Tok Pisin starten sie in den Tag, noch ein wenig Small Talk und dann gehts an die Arbeit. 10 Uhr ist Frühstückspause, Mandy kocht Kaffee und richtet einen kleinen Imbis. Nach einer Stunde Mittagspause wird um 13 Uhr der nächste Arbeitsauftrag erteilt. 15 Uhr ist noch mal eine kleine Pause, um 17 Uhr Feierabend. Dann bekommt Naomi 2 Kina für den Bus. Zahltag ist immer aller 14 Tage am Freitag. Das ist landesweit so üblich hier in PNG.

Noch mal Handwerker aufm Compound


Schon lang geplant: Wassertankaustausch. Bislang hatten wir einen großen Metalltank und einen Kunststofftank, um das Regenwasser aufzufangen. Auf dieses sind wir angewiesen, wenn das Stadtwasser mal wieder abgeschaltet wird, was ziemlich regelmäßig vorkommt (natürlich nie planbar…). Der Metalltank hat seine besten Jahre gesehen und die Wasserqualität war nimmer zumutbar: leichte Braunfärbung des Wassers und diverse UFOs kamen auch aus der Leitung, vom Geruch ganz zu schweigen… Reinigung war über die Jahre hin nicht möglich, weil der komplette Tank zugeschweißt ist. Ein Eigenbiotop gewissermaßen… Ein anderes Pilotenhaus wartet schon seit über einem halben Jahr auf einen größeren Wassertank, denn die Erfahrung zeigte, dass man mit 5000 Litern und einer vierköpfigen Familie schnell ans Ende kommt in der Trockenzeit, wenn Stadtwasser und Regen einige Zeit ausbleiben… Nun war es endlich soweit und die Tanks wurden ausgetauscht. Wir erhielten einen zweiten 5000 Liter Kunststofftank und das andere Familienhaus einen großen 8000 Liter Kunststofftank. Diese sog. Tuffa Tanks rosten zum einen nicht und zum andern lassen sie sich gut reinigen, da man den kompletten Deckel abnehmen kann.
Zusätzlich wurden bei uns auch gleich noch ein Teil der Rohrleitungen ausgetauscht, da diese teilweise auch schon durchgerostet waren. Unser Wassertankvorrat ist gleichzeitig auch Wasserzapfstelle für eine einheimische Familie, da an deren Haus kein Wassertank angebunden ist.

Und bevor der Deckel auf unsern neuen Tank wieder drauf kommt, hat Mathias schnell noch mal gründlich sauber gemacht. Jetzt warten wir auf neuen Regen. Und wenn sich der Tank dann einigermaßen gefüllt hat, sollten wir uns um den anderen Kunststofftank kümmern: Wasser ablassen und ebenfalls mal gründlich ausputzen. Das hat wohl seit mindestens 2 Jahren auch keiner mehr gemacht… Und der alte Wassertank? Verwandte meiner Hausmeri haben gerade ein neues Grundstück gepachtet. Wie so oft gibt es dort keinen Wasseranschluss und so waren sie froh und dankbar, den alten Metalltank zu bekommen. Hoffentlich folgen sie auch unserer Anweisung, den Deckel loszutrennen und alles gründlichst auszubürsten und neu zu streichen. Soviel sollten sie schon investieren! Das passiert immer wieder, das meine Hausmeri hier ausrangierte Dinge gern für ihre Familie mitnimmt. So auch derletzt Teile des alten Fliegengitters. Selbst leere Kunststoffflaschen sind heiß begehrt – als Wasservorratskanister. Ebenso alte Zeitungen oder die harten Teile der herunterfallenden Kokospalmenblätter – als Brennmaterial.

P.O.Box

Sommerzeit, Urlaubszeit, Postkartenzeit? Oder ist das „out“ in Zeiten der e-Cards?
Schreibt uns doch mal! Die Adresse findet ihr auf unserm Rundbrief im Kleingedruckten!
Aber wie funktioniert das hierzulande? Eine Christl von der Post, die die einzelnen Haushalte zu Fuß, per Rad, Mofa oder Auto erreicht, würde hier an den Haus- und Compoundtüren vergeblich nach kleinen Kästen mit Schlitz schauen. Hier holt man seine Post nämlich bei der Post.MAF hat an jeder Base wiederum eigene Postfächer für die verschiedenen Landeplätze, die von der jeweili Eine komplette Fassadenfront der Post von Wewak ist mit zig kleinen Fächern ausgestattet, alle fein säuberlich nummeriert. Die Nummern korrespondieren mit der P.O.Box, die auf dem Empfängerfeld einer Postsendung angegeben ist – jedenfalls sofern auch der Postcode der Stadt stimmt.

Zu Mandys Job gehört es, immer mal wieder die P.O.Box von MAF Wewak zu leeren (und zzt. auch die der Pacific Island Mission, da bis November keine Missionare in Wewak sind, die dies tun könnten). Viele Buschdörfer nutzen für ihre Korrespondenz die Postbox von MAF, z. B. für ihre Schulen oder Kirchengemeinden. Der offizielle Postweg endet inPNG nämlich in größeren Städten.MAF hat an jeder Base wiederum eigene Postfächer für die verschiedenen Landeplätze, die von der jeweiligen Base aus angeflogen werden. So gelangt ein Teil der Post in den Busch. Die Post fliegt MAF übrigens als kostenlosen Service in die Buschdörfer.So hat Mathias also neben seinem Pilotenjob auch den Job eines Buschpostboten :o)Das passiert natürlich nicht immer mit Handschlag. Dieses Bild entstand Anfang Juli in Brugam. Da Brugam nun schon mehrere Jahre am Highway angeschlossen ist, war der Landestreifen nicht mehr gepflegt und entsprechend geschlossen. Nun hat das Dorf neues Interesse gezeigt, den Landestreifen wiederzueröffnen und MAF fliegt wieder regelmäßig ins Dorf, vor allem neue und alte Missionare.Manchmal kommen auch Leute persönlich vorbei, die gerade mit dem PMV (Public Motor Vehicle) in der Stadt sind, und holen die Post für ihr Dorf bei MAF am Flugplatz ab.Unsere persönliche Post jedoch kommt über MAF Mt. Hagen und wird uns wöchentlich via MAF zugestellt bzw. zugeflogen. Wann ist mal ein Brief von dir dabei?

Handwerker auf dem Compound



Ein seltener Anblick: drei Arbeiter, die auch wirklich arbeiten. Ihre Aufgabe ist es, die Fliegengitter an einem der Pilotenhäuser zur erneuern. Friends in Action ist eine amerikanische Organisation, die vor allem Missionen und Hilfsorganisationen bei handwerklichen Vorhaben zu guten Konditionen hilft. An ihrer Arbeitsmoral merkt man, dass sie Christen sind.Heute werden sie fertig. Feine Sache!Nur zu dumm, dass schon wieder die nächsten Baustellen warten und die leider an eine andere Firma vergeben wurden, die gleiche wie am Hangar… Entsprechend hab ich gestern mal wieder vergebens auf die Handwerker gewartet. Wollte eigentlich in den Meri Lotu (Frauengottesdienst)…